„Halte dich fern von Menschen, die dir nicht guttun und denke immer positiv!“
Als Katrin Belgart-Buss die Schule beendete, war sie zunächst unschlüssig, welche berufliche Rich-tung sie einschlagen wollte. Sie entschied sich schließlich dazu, im Familienbetrieb ihres Vaters, Jürgen Buss Werkzeugbau, eine Ausbildung zu absolvieren. Die im Jahr 1992 vom Vater gegründete Firma fertigt CNC-Fräs- und Drehteile für den Bereich Werkzeug- und Maschinenbau, die Automobil-, Nahrungs- und Pharmaindustrie sowie für den Umweltschutz. Nach der Ausbildung folgten weitere Zusatzqualifikationen, bis die 32-Jährige im Mai dieses Jahres als Mitgeschäftsführerin in das Familienunternehmen eingestiegen ist. „Die Selbständigkeit muss einem liegen und natürlich auch die Zusammenarbeit mit dem Vater, mit dem ich mich schon immer sehr gut verstehe. Meine beiden Brüder zogen dahingegen derzeit vor, eine andere berufliche Laufbahn einzuschlagen, was ja okay ist“, lacht die Mutter einer zweijährigen Tochter, die im Laufe der Jahre in der Firma immer mehr Verantwortung im Bereich Buchhaltung, Löhne und Personalwesen übernommen hat.
Auch wenn sich die dynamische junge Frau die ersten beiden Jahre in Elternzeit befand, hat sie auch während dieser Zeit aufgrund der Selbständigkeit ihres Mannes einen Tag pro Woche für den Familienbetrieb des Va-ters arbeiten können. „Er kümmerte sich dann um unsere Tochter, die jetzt in der Kita ist. Ich habe immer gearbeitet, daher kann ich mir das auch in der Elternzeit nicht anders vorstellen!“ Seit einem halben Jahr genießt ihre zweijährige Tochter das Zusammensein mit anderen Kindern halbtags in der Kita.
Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Mir ist es wichtig, die Familie und den Beruf gut vereinbaren zu können. Ich bin für mein Kind da sowie für meine Firma. Wichtig ist es mir außerdem, Zeit für mich zu haben und für meinen Freundeskreis. Beruf und Privat in Einklang zu bringen ist mein Ziel.
Was macht Sie glücklich?
Glücklich machen mich meine Familie und mein Beruf und wenn ich sagen kann, ich habe etwas geleistet. Als Entspannung zum Ausgleich meditiere ich gerne.
Was bereitet Ihnen Sorgen?
In einer Selbständigkeit gibt es im-mer Themen, die uns Selbständige beschäftigen. Trotzdem sollte man immer weitermachen, sich nicht unterkriegen lassen und in herausfordernden Situationen neue Ideen entwickeln. In der aktuellen Situation macht mir Sorgen, dass viele Menschen nichts hinterfragen und natürlich die Kinder, die keine Kontakte zu den Großeltern haben durften und die voller Ängste sind.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Das, was man aussendet, kommt zu dir zurück! Halte dich fern von Menschen, die dir nicht guttun und denke immer positiv! Sortiere dich täglich neu, konzentriere dich auf das, was dir wirklich wichtig ist im Leben und gehe einen ehrlichen, zielstrebigen Weg.
Welt im Wandel: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich wünsche mir mehr Zusammenhalt statt Egoismus! In den letzten Monaten konnten wir erkennen, dass nicht das Kapital das Wichtigste ist, sondern die Gesundheit und das Zwischenmenschliche. Wir sollten auch unser demokratisches Handeln weiterhin aufrechterhalten und nicht durch Ängste Entscheidungen treffen.
Die Zukunft der Arbeit sollte durch Nachhaltigkeit gesichert werden – ökonomisch, ökologisch sowie sozial.