„Irgendwo geht es immer weiter“
Breits während der Schulzeit interessierte sich Jasmin Braunauer für den Bereich Werbung und Kommunikation und absolvierte daher ein Praktikum in der Heilbronner Werbeagentur Hettenbach. Von dieser erhielt die engagierte junge Frau, im Anschluss an ihr Praktikum, das Angebot eines dualen Studiums im Bereich Medien- und Kommunikationswissenschaft, für das sie sich nach dem Abitur entschied. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums nahm sie die Arbeit in der ihr schon vertrauten Agentur an. „Zum einen bin ich aufgrund meiner Familie und Freunde in der Region sehr verwurzelt und zum anderen fühlte ich mich damals schon sehr verbunden mit der freundschaftlich familiären Atmosphäre der Agentur, daher war das für mich ideal“, stellt die junge Frau fest, die bereits zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn als Assistentin der Geschäftsleitung in enger Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer Hand in Hand arbeitet. Es folgte 2010 Prokura, um dann vier Jahre später als Mitgeschäftsführerin an der Seite Konrad Hettenbachs die Geschicke der Werbeagentur zu managen.
Seit kurzem befindet sich Jasmin Braunauer in ihrer zweiten Elternzeit. Sie ist Mutter zweier kleiner Töchter und erinnert sich an die letzten Monate. „Homeoffice mit einem Kleinkind, das nicht in die Kita konnte, war natürlich sehr herausfordernd. Glücklicherweise herrscht in der Agentur großes Verständnis und Flexibilität, da in unserer Agentur ausschließlich Frauen, darunter zahlreiche Mütter, arbeiten, die ihre Arbeitszeiten entsprechend der Kinderbetreuung abstimmen können. Unsere Devise in der Agentur lautet immer: Wir finden einen Weg“, so die Geschäftsführerin, die glücklich und dankbar ist, dass sie nach der Geburt der ersten Tochter die Möglichkeit hat, trotz ihrer Position als Geschäftsführerin, halbtags zu arbeiten. „Diese Umstellung von ganztags auf halbtags war in der Anfangsphase herausfordernd, da ich nach wie vor dazu neige, mich verantwortlich zu fühlen. Das ist auch für mich sowie das gesamte Team ein Lernprozess. Aber wie gesagt: Es gibt immer einen Weg! “
Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Ich habe ein starkes Harmoniebedürfnis. Für mich ist ein harmonisches Umfeld wichtig, sowohl privat als auch beruflich. Missstimmungen, Streit oder unausgesprochene Konflikte möchte ich vermeiden bzw. für mein Wohlbefinden aus der Welt schaffen. Ich versuche dabei immer, auch die Seite des anderen zu verstehen und ggf. meine eigenen Bedürfnisse
zurückzustellen bzw. einen Weg zu finden, beides zu vereinen. Neben der zwischenmenschlichen Harmonie möchte ich auch eine gewisse Basis für ein sorgenfreies Leben sicherstellen. Denn an erster Stelle steht meine Familie. Ich möchte gerne so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie verbringen, ohne dabei von Existenzängsten getrieben zu sein. Ich versuche daher immer auf ein gewisses Gleichgewicht zwischen Beruf und Familie zu achten.
Was macht Sie glücklich?
Mich macht es glücklich, meine Töchter unbeschwert spielen und lachen zu sehen. Die Zeit, die ich mit ihnen verbringen kann, ist für mich sehr wertvoll und macht mich glücklich.
Was bereitet Ihnen Sorgen?
Die Entwicklungen in unserer Gesellschaft bereiten mir Sorgen. Das gesellschaftliche Ungleichgewicht verstärkt sich immer mehr, wodurch viele sich auf die Seite von Populisten stellen, ohne sich ernsthaft eine differenzierte Meinung zu bilden. Leider gewinnen diese weltweit an Bedeutung. Hinzu kommt der Klimawandel, der leider immer noch nicht ernst genug genommen wird.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Ich bleibe optimistisch und positiv. Denn die innere Haltung, mit der man an Dinge herangeht, beeinflusst auch deren Verlauf. Ich versuche deshalb immer, neuen Situationen und Veränderungen gegenüber aufgeschlossen zu sein und Positives abzugewinnen. Denn irgendwo geht es immer weiter.
Welt im Wandel. Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich wünsche mir, dass meine Kinder weiterhin unbeschwert aufwachsen können. Dazu gehört, dass wir in unserer Gesellschaft wieder mehr aufeinander achten. Achtsamkeit, Offenheit und Toleranz gegenüber Anderem und Neuem sind wichtige Bausteine dafür. Trotz all der populistischen Stimmungen konnte man während des Lockdowns eine positive Entwicklung in Ansätzen erkennen. Wir haben uns auf das Wesentliche konzentriert, wieder mehr aufeinander geachtet und das Miteinander mehr schätzen gelernt.