Wir Menschen besitzen fünf Sinne mit denen wir unsere Welt wahrnehmen können. Ein Kind wird außerdem mit einer besonderen geistigen Leistungsfähigkeit geboren, die speziell dafür geeignet ist, Informationen über diese Sinne aufzunehmen und für die weitere Entwicklung zu nutzen. Je besser die Informationen empfangen werden, desto sicherer kann der Verstand eines Kindes wachsen und das Kind lernt mit der Umwelt zurechtzukommen. Der Hörsinn ist für die Sprachentwicklung eines Kindes von entscheidender Bedeutung. Eine mögliche Hörschädigung muss deshalb so früh wie möglich erkannt und mit entsprechenden Maßnahmen versorgt werden.
Hörgeschädigte Säuglinge und Kinder lernen oft sehr schnell, die fehlenden hörbaren Signale zu kompensieren. Sie konzentrieren sich automatisch auf andere informative Signale, wie z.B. Änderungen des Lichtes, wenn eine Türe geöffnet oder geschlossen wird, Vibrationen im Boden, ein veränderter Luftzug und typische Verhaltensweisen von bekannten Personen. Ihre Reaktionen können völlig normal wirken, obwohl sie hörgeschädigt sind. Wie erkennen nun Eltern, ob bei ihrem Kind eine Hörminderung vorhanden ist. Zappelino sprach mit Hörakustimeister und Pädakustiker Wolfram Schad aus dem Hause Meister Beuchert Hörsysteme:
Welche Zeichen deuten auf eine Hörminderung bei meinem Kind oder Säugling hin?
In der Regel findet kurz nach der Entbindung im Krankenhaus ein Neugeborenen-Hörscreening statt, was mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben ist. Trotzdem können sich Hörminderungen erst im Laufe der Zeit entwickeln. Das ist häufig ein schleichender Prozess. Wenn ein Säugling beispielsweise in seinem Bettchen oder im Kinderwagen liegt und nicht auf laute Signale oder Geräusche wie Händeklatschen reagiert, kann das ein erster Hinweis sein. Hier muss man natürlich ausschließen, dass das Baby auf den Luftschall, den das in die Händeklatschen auslöst, reagiert. Ein mögliches Zeichen kann außerdem sein, dass das Baby die Schallquelle nicht lokalisieren kann und den Kopf in die falsche Richtung dreht. Gerade wenn es auf seiner Krabbeldecke auf dem Boden liegt und man sich ihm nähert und es den Kopf nicht in die Richtung der sich nähernden Person dreht. Wichtiger Anhaltspunkt kann auch das fehlende Reagieren auf den eigenen Namen sein, was bei einer normalen Entwicklung im Alter von ca. 6 Monaten geschieht. Eine vorhandene Hörminderung trägt dann natürlich dazu bei, dass sich das Lautieren zu erkennbaren Sprachlauten nicht zeitgerecht entwickelt sowie auch das Bilden von Worten im Laufe des 2. Lebensjahres.
Bei schon etwas größeren Kindern kann ein auffallender Hinweis sein, dass sie einen erhöhten Lautstärkebedarf sowohl beim Musikhören als auch beim Fernsehen benötigen und sie häufig nachfragen, weil sie etwas nicht verstehen. Sobald ein oder mehrere Zeichen vorhanden sind, sollte man als Eltern reagieren.
Infos: www.meister-beuchert.de