Bauen mit Lehm erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Der natürliche Baustoff, aus dem alte Fachwerkhäuser, massive Bauten in der afrikanischen Wüste sowie große Teile der chinesische Mauer gebaut wurden, beeindruckt mit vielen positiven Eigenschaften und ist vielfältig einsetzbar. So ist Lehm hoch atmungsaktiv, kann sehr gut Feuchtigkeit speichern und diese völlig unproblematisch wieder abgeben. Zudem ist der nachhaltige Baustoff regional vorhanden und muss keine langen Wege zurücklegen. Überzeugend sind außerdem nicht nur die besten Isolationswerte im Sommer wie im Winter sowie eine gute Schalldämmung, sondern vor allem die Energiebilanz. Das Bauen mit Lehm benötigt lediglich ein Prozent der Energie, die nötig ist, um ein Haus aus Ziegeln oder Beton herzustellen.
Die Umweltwirkung von Lehm als Baustoff der Zukunft entfaltet sich nach dem Recycling-Prinzip „Cradle to Cradle“ – sprich: von der Wiege bis zur Wiege, und unterstützt damit das nachhaltige Ziel „Bauen ohne Abfall“. Denn selbst nach Jahrzehnten lässt sich Lehm neu, beliebig oft und vielfältig verarbeiten. Kein Wunder also, dass in Zeiten der Ressourcen- sowie Energieknappheit immer mehr Menschen auf den alt- bewährten Baustoff zurückgreifen. Damit garantiert einer der ältesten Baustoffe der Menschheitsgeschichte ein umweltschonendes, nachhaltiges und wohngesundes Bauen, sowohl in modernen wie auch in historischen Gebäuden.
Um all die Möglichkeiten des Lehms wirklich nutzen zu können, sind die erfahrenen Fachkräfte die Grundvoraussetzung. Einer dieser Fachkräfte ist Joachim Heinle, Arbeitsgruppenleiter im Fachbereich Lehm der Firma Heinrich Schmid, der
seit über 20 Jahren mit dem ökologischen Baustoff vertraut ist. Aktuell ist der Stuckateur im Einsatz in einem Biolehmhaus, das in Ständerbauweise erbaut wurde und dessen Gefache mit Lehmsteinen ausgemauert sind. „Danach folgen Lehmbauplatten mit Stroh und im Anschluss zwei Schichten Lehmputz“, so der Stuckateur, der betont, dass ausreichend gewässert werden muss. Nach dem Aufspritzen des Lehmputzes glättet der erfahrene Fachmann mit gekonnten Bewegungen und viel Schwung zweihändig den Lehmputz, der bereits nach kurzer Zeit eine sehr glatte und ebene Oberfläche aufweist. Nach einer Trocknungszeit folgt anschließend das Filzen mit dem Schwammbrett.
Hohe Ansprüche hat der routinierte Handwerker an die Beschaffenheit der Oberfläche. „Da ich über einen langjährigen Erfahrungsschatz in Sachen Lehm verfüge, muss das Ergebnis perfekt sein. Ich habe bereits zahlreiche Lehmhäuser – teilweise sehr große – verputzt. Und das sowohl im Ausland als auch in Deutschland und lege Wert auf eine hohe Qualität“, so Joachim Heinle, der selbst in einem Haus mit Lehmputz lebt.
Eine langjährige Erfahrung in Sachen Lehm ist in seinen Augen für das Gelingen absolut erforderlich.
„Damit die Oberfläche perfekt wird, müssen einige Schritte im Umgang mit dem Lehmputz beachtet werden. Man sollte wissen, wann man was macht! Sobald der Lehmputz aufgespritzt wurde, müssen wir sehr schnell vorgehen, da der Lehmputz ruckzuck trocknet“, so Joachim Heinle, der erwähnt, dass das Know-how unbezahlbar ist. „Und die Muse und Leidenschaft dürfen natürlich auch nicht fehlen.“
Und wer denkt, Lehmputz ist einzig und alleine in Erdfarben zu bekommen, hat weit gefehlt. So sind sowohl sämtliche Naturweißtöne als auch andere Farben möglich. Schon die ältesten Kulturen nutzten Erden zur farbigen Gestaltung des Lebensraumes. Strahlen die Farbtöne des indisch-roten Farbraumes eine ruhige und tiefe Wärme aus, so schätzen vor allem Architekten und Designer den Farbraum Grün und Grau. Sie sind edel, zurückhaltend und vielschichtig und ermöglichen natürliches Design in perfekter Harmonie. Für Fans des südlichen Lebensgefühls bringt der Farbraum Siena-Braun einen Höhepunkt der lebendigen Schönheit von farbigem Ton und Lehm. Der Anstrich ist baubiologisch hochwertig, frei von Lösemitteln und atmungsaktiv.
„Der namhafte Hersteller Claytec bietet fünf verschiedene Grundfarbtöne an, aus denen sie die unterschiedlichen Farbschattierungen mischen“, so Ole Weiss, Abteilungsleiter Stuckateure der Firma Heinrich Schmid, der jetzt spontan zur Kelle greift, um den frisch aufgebrachten Lehm abzuziehen. „Das muss jetzt sein, das hat mich gejuckt“, so der gelernte Stuckateur und Bauingenieur, der gemeinsam mit seinem Mitarbeiter den Bereich Lehm in der Firma Heinrich Schmid vorantreiben möchte. „Zum einen, weil Lehm ressourcenschonend und abfallvermeidend verwendbar ist und zudem ein angenehm ausgeglichenes Raumklima zu jeder Jahreszeit schafft.“
Infos: Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Ole Weiss, Lilienthalstraße 23, Heilbronn, Tel. 07131 9843-25, Mobil: +49 151 29200810
O_Weiss@heinrich-schmid.de
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