Melanie Wulf berichtet:
Im April 2015 war ich zwei Tage vorher noch bei der normalen Vorsorgeuntersuchung – es war alles in Ordnung. Dann bekam ich in der Nacht Bauchschmerzen und dachte, ich hätte Magenprobleme. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich Wehen haben könnte, schließlich war ich mit meinen Zwillingen erst in der 25. Woche und mir ging es vorher gut. Plötzlich passierte alles ganz schnell, mein Mann Stephan musste das erste Kind zu Hause auf dem Sofa entbinden. Er hat die Nabelschnur durchtrennt und mir den kleinen Ben (510 Gramm) sofort auf die Brust gelegt. Ich dachte, er wäre tot, aber mein Mann hat mir versichert, dass er atmet. Gefühlt haben wir Stunden auf den Rettungswagen gewartet, in Wirklichkeit waren die Rettungssanitäter, der Notarzt und ein Team aus Ärzten und Schwestern der Kinderintensivstation der SLK Kliniken Heilbronn natürlich schnell da. In der Klinik habe ich einen Notkaiserschnitt bekommen – schließlich hatte ich Joel (700 Gramm) noch nicht entbunden. Besonders bei Joel gab es viele kritische Situationen. Zwei Tage nach der Geburt teilten uns die Ärzte mit, dass bei Joel schwere Hirn-und Lungenblutungen aufgetreten seien und er nur sehr geringe Überlebens- chancen hätte. Daraufhin haben wir Joel nottaufen lassen. Doch dank des großen Einsatzes des Teams der C54, der Neonatologie & Intensivmedizin der SLK Kliniken Heilbronn, haben es beide geschafft. 19 Wochen und drei Tage waren sie in der Klinik. Wir waren sehr froh, dass wir so gut auf die Zeit zu Hause vorbereitet wurden. Außerdem hat uns regelmäßig eine Nachsorgeschwester besucht, an die wir uns mit allen Fragen wenden konnten. Joel ist bei einigen Dingen noch nicht so weit wie sein Bruder, aber dank der Therapien und trotz der anfänglichen Prognosen macht er gute Fortschritte. Obwohl der Start anders lief als erhofft, sind wir froh und dankbar, dass wir uns jeden Tag über zwei aufgeweckte Kinder freuen dürfen.
Nicole Simpfendörfer berichtet:
Bei einer der Ultraschalluntersuchungen hatte meine Frauenärztin den Verdacht, dass mit dem Darm meines Sohnes etwas nicht stimmen könnte, aber alle Nachfolgeuntersuchen – selbst ein 3D-Ultraschall – zeigten keine Auffälligkeiten mehr. Da wir aus Hardthausen kommen, habe ich mich entschieden Ruben in Öhringen auf die Welt zu bringen. Die Geburt am 22. Dezember verlief ganz normal. Allerdings wurde schnell bemerkt, dass Ruben kein „Kindespech“, also seinen ersten Stuhlgang, ausscheidet. Sein Bauch wölbte sich immer stärker, er hatte keinen Hunger. Einen Tag später sind wir deswegen nach Heilbronn verlegt worden, er auf die Intensivstation, ich in die Frauenklinik. Die Röntgen-Untersuchungen mit Kontrastmitteln brachten kein Ergebnis, sein Bauch wurde immer dicker. Am ersten Weihnachtsfeiertag musste er schließlich operiert werden. Die Diagnose: Darmverschluss. Er bekam einen künstlichen Darmausgang. Anfangs war nicht sicher, ob dieser vorübergehend oder dauerhaft sein wird. Die Ärzte und Schwestern der Kinderintensivstation waren toll, haben uns erklärt, wie wir zu Hause damit umgehen und uns zur Entlassung alle notwendigen Hilfsmittel organisiert. Wir wurden wunderbar aufgenommen und aufgefangen; Ruben hat sogar eine gestrickte Weihnachtszipfelmütze von der Station bekommen. Die haben wir als Erinnerung noch heute. Glücklicherweise konnte der künstliche Darmausgang nach wenigen Wochen wieder zurückverlagert werden. Heute ist er vier Jahre alt und uns erinnert nur noch die Narbe am Bauch daran. Ich freue mich für die zukünftigen Eltern, dass durch den Neubau auch mehr Platz für alle entsteht und man als besorgte Mama oder Papa viel Zeit bei seinem Kind verbringen kann. 2012 lagen vier Babys in einem Zimmer, dazu noch die Eltern. Da ging es eng zu.