Frauen heute: Barbara Knopf

„Ich kann, weil ich will, was ich muss!“

Mit Stolz blickt Barbara Knopf auf ihren Familienbetrieb Diem in Leingarten, in den sie 1973 in 4. Generation eingestiegen ist. Gemeinsam mit ihrem Bruder Ulrich Diem, der für den Bereich Sanitär und Flaschnerei zuständig ist, lenkt sie die Geschicke des Unternehmens, das auf eine nahezu 130-jährige Geschichte zurückblicken kann. Die Firma wurde ursprünglich von ihrem Urgroßvater als Fahrradhandlung eröffnet. Danach kam nach und nach der Bereich Flaschnerei und Sanitär hinzu.

In den Nachkriegsjahren fertigte der Großvater, aus der Not heraus, aus alten Geschosshülsen Haushaltsgegenstände wie Töpfe und Milchkannen. Eine vielseitige Haushaltsabteilung entstand ab dem Jahr 1954. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich daraus der heute bestehende Laden. Hier werden qualitätsvolle Hausratartikel, Wohnaccessoires, Geschenkartikel, Deko, Schmuck und Ausgefallenes, was nicht überall zu finden ist, angeboten.

Auch wenn sich Barbara Knopfs ursprünglicher Plan, zu studieren, sich durch die Geburt ihres ersten Sohnes nicht realisieren ließ, so ist sie absolut glücklich über diese Schicksalsfügung. Wenige Jahre später folgte das zweite Kind, was sie nicht davon abhielt, verschiedene Ausbildungen an der Abendschule zu absolvieren und im elterlichen Geschäft weiterzuarbeiten und dieses später fortzuführen. „Alles, was ich hier aufgebaut habe, lief anfangs nebenher, da mein damaliger Mann noch studierte, als die Kinder klein waren“,  so die engagierte und wissensdurstige Geschäftsführerin, die erwähnt, dass der Erfolg ihres Geschäftes auch und vor allem auf ihr Team, das sehr kompetent und ambitioniert ist, zurückzuführen ist. „Ich bin nur so gut wie mein ganzes Team!“

Was ist Ihnen wichtig im Leben?

Mir ist mittlerweile meine Zufriedenheit sehr wichtig. Ich bin zufrieden mit dem, was ich erreicht habe und wie mein Leben sich entwickelt hat.

Wir hatten zu Beginn der 2000er Jahre schwere Zeiten im Betrieb und auch privat habe ich da einiges überstehen müssen! Dass ich das alles gut meistern konnte und es heute mir und der Firma gut geht, darauf bin ich stolz!

Was macht Sie glücklich?

Auch wenn ich unglaublich gerne in meinem Laden bin und noch lange bleiben möchte, so machen mich kleine Auszeiten bei meinen Freunden in Paris

glücklich. Und selbstverständlich macht es mich glücklich, dass es meiner Familie und meinen Söhnen sowie meinen beiden Enkelkindern gut geht.  Leider sehe ich meine zwei Racker viel zu selten, da sie zu weit weg sind.

Glücklich macht es mich auch, mich mit schönen Dingen zuhause zu umgeben. Ich liebe es, auf Floh- und Antikmärkten Besonderheiten, die nicht alltäglich sind, zu ergattern, wie beispielsweise aktuell einen ausgefallenen Silberlöffel der Heilbronner Silberwarenfabrik Bruckmann von 1897. Das macht mich glücklich.

Ein Stück Glück bedeutet es für mich auch, abends nach Hause zu kommen, mich in meinen Sessel oder auf  die Terrasse zu setzen und mich wohlzufühlen in meinem, nach meinem Wünschen eingerichteten, Kokon. Zudem macht mich ein richtig gutes Essen in einem schönen Restaurant glücklich. Das leiste ich mir ab und an.

Was bereitet IhnenSorgen?  (Lacht und überlegt auffallend lange)

Aktuell fällt mir nichts ein! Ich bin zufrieden, meiner Familie geht´s gut, mir geht´s gut, trotz der widrigen Umstände läuft das Geschäft.  Richtig große Sorgen habe ich aktuell nicht.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?

Es ist ein kleines Gedicht meiner französischen Freundin Arlette und lautet übersetzt in etwa so:

„Die kommende Zeit beunruhigt mich nicht. Jeder Tag ist eine Einheit! Es reicht, jeden anzunehmen, wie er ist: Einen nach dem andern, einen nach dem andern, einen nach dem andern….

Auf Französisch:„Le temps qui vient n’a rien d’inquiétant ! Les jours se présentent à l’unité.Il suffit de se les colleter l’un après l’autre, l’un après l’autre, l’un après l’autre…“

Welt im Wandel: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich beobachte eine immer kältere und rücksichtsloser werdende Welt, in der sich jeder Einzelne in den Mittelpunkt stellt. Daher würde ich mir mehr Rücksichtnahme untereinander und Mitgefühl füreinander wünschen.

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