„Wenn eine Tür zugeht, geht eine nächste auf“
Die gebürtige Münchnerin Susanne Villinger schloss ihre Schulzeit 1981 mit dem Abitur in Bamberg ab. Nach einem längeren Aufenthalt in Australien verschlug es sie 1983 zunächst nach Karlsruhe. Dort arbeitete die gelernte Buchhändlerin in der größten Buchhandlung, bis sie mit der Familie 1989 nach Heilbronn zog. Nach der Geburt der beiden Töchter 1987 sowie 1992 erfolgte der Wiedereinstieg in den Buchhandel.
Mit dem Einzug von Thalia in die Heilbronner Stadtgalerie wechselte die damalige Buchhändlerin zu Thalia, wo sie zeitnah bis 2015 die Filialleitung innehatte. Danach ging der berufliche Weg über die aim in die Selbständigkeit mit eigener Agentur für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement, u.a. für das Kolping-Bildungswerk und ab 2017 ebenfalls für die Bundesgartenschau. Zunächst ausschließlich für die Organisation der Veranstaltungen auf der Inselspitze zuständig, erfolgt 2018 der Wechsel zur BUGA für weitere Aufgaben im Marketing- und Geschäftsführungsbereich bis April 2020.
Seit Mai dieses Jahres ist sie als Geschäftsführerin der Freien Johannesschulen in Flein zuständig, eine staatlich anerkannte, private Ersatzschule für geistig behinderte und lernschwache Kinder. Privat ist sie seit 2016 zum zweiten Mal verheiratet.
Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Mir ist wichtig, einer erfüllenden beruflichen Tätigkeit nachzugehen, in der ich
gestalterisch und verantwortungsvoll arbeiten darf. Großen Wert lege ich darauf, Fürsorge für sich selbst und seine Mitmenschen zu tragen, Freundschaften zu leben und allem voran steht natürlich das Wohlbefinden meiner Familie. Das große Glück ist mir schon dadurch widerfahren, in einem privilegiertem Land geboren zu sein und noch keine echte Not erlebt haben zu müssen. Es gibt so viele Momente und Menschen, die mich dieses unfassbare Gefühl des Glücks immer wieder erleben lassen.
Was bereitet Ihnen Sorgen?
Die politische Lage beschäftigt mich, das Erstarken der rechten Szene in Deutschland und Europa finde ich beängstigend. Die Gewaltbereitschaft und die zunehmende Spaltung unserer Gesellschaft, gepaart mit Unverständnis und mangelnder Kommunikation untereinander, finde ich besorgniserregend.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Wenn eine Tür zugeht, geht eine nächste auf.
Welt im Wandel. Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich denke, dass nur mit starken demokratischen Verhältnissen weltweit menschenwürdige Politik gemacht werden kann. Davon sind wir leider weit entfernt – wir sollten aber vor unserer Tür unseren Teil dazu beitragen und besonders Europa hoch- halten.