Eine Reise in die Eisenzeit

Geheimnisvolle Sagen, mutige Krieger und mächtige Druiden – inspiriert von Comics wie Asterix oder Filmen wie Braveheart, ranken sich viele Mythen um die bekannteste Bevölkerungsgruppe der Frühgeschichte. Doch was davon ist wahr? 

In der interaktiven Mitmachausstellung „KeltenKids – eine Reise in die Eisenzeit“ wird gezeigt, wie viel Wahrheit im Kelten-Mythos steckt. Anfassen, Ausprobieren und Staunen – hier wird keltisches Alltagsleben lebendig: Kostenlos und für Kinder und Erwachsene anschaulich und niederschwellig vermittelt.

Das Bild der furchtlosen Krieger, die mit Zaubertränken ausgestattet die römischen Legionen in die Flucht schlagen, ist weithin bekannt. Wenige wissen jedoch, dass die Lebenswelt der Kelten deutlich vielschichtiger war, als es die Comic-Vorbilder vermuten lassen: Als frühe, hoch entwickelte Kultur mit weit entwickeltem Wirtschaftsleben, prägten sie den europäischen Kontinent von Anatolien bis Irland.

Keltische Familien schlossen sich zu Gemeinschaften mit eigenen Anführerinnen und Anführern zusammen. Sie lebten von der Landwirtschaft, trieben Handel, bauten Städte, kämpften mutig und waren geschickte Handwerkerinnen und Handwerker. Die Herstellung kostbarer Broschen und feiner Textilien, aber auch die Fertigung bunter Perlen und Armreife aus Glas, gehörten zu ihrem Repertoire. Sie verarbeiteten erstmals in Mitteleuropa das härtere Eisen, während andere noch mit Bronze arbeiteten. Deshalb spricht die Wissenschaft von der keltischen Eisenzeit. 

Die Kelten lebten nicht nur hier in der Region, sondern verbreiteten ihr Kunsthandwerk und ihre Bräuche in fast ganz Europa, von Portugal bis nach Syrien. Manche Gruppen siedelten im heutigen Österreich und in der Schweiz, andere in Frankreich, Oberitalien oder Griechenland. Über ihre weitläufigen Handelsnetzwerke tauschten sie ihre Waren und Rohstoffe gegen kostbare Schätze wie Ostsee-Bernstein oder feine Keramik. Hierbei nutzten sie in manchen Regionen sogar Münzgeld.

Was wir über die Kelten wissen, stammt (neben archäologischen Quellen) oft aus fremder Feder, denn eigene Texte geschrieben haben die Kelten nicht. Griechische und römische Geschichtsschreiber haben jedoch einiges über ihr Aussehen und ihre Kultur berichtet. So stammt sogar die Bezeichnung „Kelten“ vom griechischen Geschichtsschreiber Herodot, welcher sie als „Keltoi“ – die Tapferen – bezeichnete. 

Die interaktive Ausstellung KeltenKids bietet einen ganz neuen Einblick in die Welt der Kelten. In der nachgebauten Keltensiedlung gibt es viel zu entdecken: Was haben die Menschen damals gegessen? Wie haben sie gewohnt? Wie war ein keltisches Dorf aufgebaut? Welche Berufe gab es und welche Waren wurden gehandelt? Besucherinnen und Besucher können sich kleiden wie Kelten, Waren auf dem Markt verkaufen, spielerisch das Dorf erkunden und spannende Stationen ausprobieren und erforschen. 

Wer besonders neugierig geworden ist und noch mehr Keltenluft schnuppern möchte: Ob beim Feiern eines Kindergeburtstags oder bei spannenden Familien-Aktionen – Entdeckerinnen und Entdecker jeden Alters sind herzlich willkommen!

Infos: Städtische Museen Heilbronn

MUSEUM IM DEUTSCHHOF

Deutschhofstraße 6,  Heilbronn

museen.heilbronn.de

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