Der Fleischkonsum in Deutschland ist nach wie vor sehr hoch mit nahezu 80 kg Fleisch pro Jahr und pro Kopf. Trotzdem gibt es immer mehr Menschen, die bewusst weniger Fleisch essen und beim Einkauf von Fleisch darauf achten, woher es kommt. Und die auch bereit sind für eine artgerechte Tierhaltung etwas mehr auf den Tisch zu legen. Diese Tendenz können Simon und Ellen Kunzmann bestätigen. Gemeinsam bewirtschaftet das junge Paar den Heimentaler Biohof in wunderbarer Lage im Schefflenztal. „Wir haben den Hof vor drei Jahren von Simons Eltern übernommen und uns war recht schnell klar, dass wir auf eine biologische Landwirtschaft sowie Tierhaltung umstellen“, so Ellen, die mit Stolz ihre hochtechnische Futterzentrale zeigt. „Hier legen wir per Computer die Futtermenge sowie die Zusammensetzung des Futters fest, das wir komplett selbst nach Biolandrichtlinien anbauen und an unsere Tiere verfüttern. Das Futter gelangt über ein Rohrsystem in die einzelnen Ställe, was für uns eine große Arbeitserleichterung darstellt, da wir vorher nahezu drei Stunden täglich per Hand gefüttert haben“, so die zweifache Mutter, die lachend erwähnt, dass die Fütterungsanlage ebenfalls über eine App am Handy zu steuern ist. „So können wir auch mal am Wochenende einen Ausflug mit unseren Kindern unternehmen.“
Weiter geht´s zum Zentrum des Heimentaler Hofes: Zu den Mutterschweinen, die trächtig sind und im Außenbereich nach Herzenslust im Stroh wühlen, graben, suhlen und mit ihren Artgenossen spielen können. „Die gelenkschonende Haltung auf strohbedeckten Böden trägt zur Ausgeglichenheit und Zufriedenheit unserer Tiere bei und fördert ihr Immunsystem. Dass unsere Tiere über ein stabiles Immunsystem verfügen, zeigt ihre guter Gesundheitszustand“, erklärt die junge Frau, die erwähnt, dass die 10-12 Ferkel nach der Geburt 6-8 Wochen bei der Muttersau verbleiben. Sie zeigt den strohbedeckten Innenbereich, in dem sich die Tiere bei Bedarf zurückziehen können. „Für unsere kleinen Ferkel gibt es eine Wärmeecke mit Infrarotheizung“!
Alles auf dem Heimentaler Biohof findet innerhalb eines geschlossenen Kreislaufs statt. „Durch den bewussten Verzicht auf künstliche Pflanzenschutzmittel gewährleisten wir den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit auf allen von uns bestellten Feldern und ernähren unseren Tierbestand gleichzeitig mit gutem Gewissen. Wir verwenden ausschließlich betriebseigenen, organischen Dünger auf unserem Biohof. Betriebseigene Futtermittel für unsere Bioschweine sind ein wesentlicher Bestandteil für unsere qualitativ hochwertigen, regionalen Fleisch- und Wurstwaren in Bioqualität ab Hof“, sagt Simon Kunzmann, der mehrmals die Woche seine Fleisch- und Wurstwaren in der Region auf Wochenmärkten und in ausgewählten Geschäften anbietet.
„Als wir das erste Mal geschlachtet und unser Fleisch zubereitet haben, waren wir natürlich sehr aufgeregt und hatten Angst, dass wir keinen Unterschied schmecken. Die Angst war völlig unbegründet: Der Unterschied zum konventionellen Fleisch war und ist eindeutig zu schmecken“, freut sich Ellen, die gemeinsam mit ihrem Mann für eine artgerechte Tierhaltung und- fütterung und für 100% Bioqualität steht – aus Überzeugung und Verantwortung für Natur und Tier.
Infos: Heimentaler Biohof Kunz-mann, Siedlung Heimental 6, Schefflenz, Tel. 06293/ 95 75 5, 0157/58975503, www.heimentaler-biohof.de