Bewegung ist Entspannung – Das rät eine Osteopathin

Man nennt ihn Bewegungsapparat – nicht Sitzapparat. Unser Körper ist nicht nur geschaffen für Bewegung, er braucht sie zum Überleben genauso wie Luft, Wasser und Nahrung. 

Bewegungslosigkeit hat Folgen: Bettruhe führt zur Abnahme des Herzschlagvolumens und des Herzminutenvolumens. Es kommt zu Schwäche und Schwindelgefühlen bis hin zu Bewusstlosigkeit. Ohne Muskelpumpe beim Gehen staut sich der venöse Blutfluss, die Grundlage für Thrombosen ist gelegt. Die Atmung bei anhaltender Bettruhe wird langsamer, flacher und oberflächlicher, es kommt zu einer Reduktion des Gasaustausches. Bei andauernder Immobilität fehlt der Stimulus für eine normale Ausscheidung. Die Folgen sind unvollständige Entleerung des Darmes und Verstopfung.

Durch fehlende Bewegung kommt es zur Verminderung des Knorpelgewebes, Muskeln, Bänder und Sehnen verfestigen sich. Zusätzlich kommt es zur Reduktion des Muskelquerschnittes – nach vier Wochen liegt der Wert bei bis zu 60 %.

Neben den körperlichen Aspekten gibt es natürlich auch emotionale und kognitive Folgen: Angst und Passivität, Wut über die eigene Hilflosigkeit und Verlust des Selbstwertgefühls. Entspannt ist das nicht.Natürlich sind wir nicht alle zur Bettruhe verdammt, aber oftmals kommt unser Alltag in punkto Bewegungslosigkeit diesem Zustand immer näher und hat prinzipiell auf lange Sicht ganz ähnliche Auswirkungen.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) mehr als 1000 Deutsche zu ihren Bewegungsgewohnheiten befragt. Ergebnis: „Bewegung wird für zunehmend mehr Menschen zum Fremdwort“, sagt der TK-Vorstandsvorsitzende Jens Baas. Gleichzeitig wird die Bevölkerung immer ungesünder: Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Diabetes, Depressionen, Demenz – einiges davon ließe sich durch gerade mal 2,5 Stunden Bewegung pro Woche (!), wenn nicht ganz vermeiden, so doch zumindest weit hinauszögern. Weniger als eine halbe Stunde am Tag.

Und wie fängt man an? Der Schlüssel zum Erfolg ist das Tun. Wartet nicht auf Motivation, sondern beginnt heute und mit kleinen Portionen: Steigt eine Haltestelle früher aus dem Bus oder parkt 5 Minuten entfernt von eurer Arbeitsstelle und geht den Rest des Weges zu Fuß. Jeder Schritt, den ihr tun, ist ein Schritt zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit, und damit ein Schritt in Richtung Entspannung. Sucht euch Aktivitäten aus, die euch Spaß machen: Joggen muss man nicht mögen, Rad fahren ist genauso gut, spazieren gehen, schwimmen oder tanzen. Wenn ihr Termine mit euch selbst nicht gut einhalten könnt, dann hilft es eventuell sich mit einem Freund oder Familienmitglied zu verabreden. Vergleicht euch nicht mit anderen und seid  stolz auf jede Woche, in der ihr eurem Körper seine eigentliche Aufgabe gönnt. Ein bewegter Körper ist ein entspannter Körper – und das tut auch der Seele gut.

Ein Beitrag von Monika Pöhlmann, Lohtorstr. 24, Heilbronn, www.osteo-natura.de

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